Gestütshöfe und Vorwerke
Drei Gestütshöfe und vier Vorwerke
© Haupt- und Landgestüt Marbach
Zum Haupt- und Landgestüt Marbach gehören die drei Gestütshöfe Marbach, Offenhausen und St. Johann mit den vier Vorwerken Hau, Fohlenhof, Schafhaus und Güterstein. Hier finden Sie weitere Informationen zu den Gestütshöfen und Vorwerken des ältesten staatlichen Gestüts Deutschlands.
Übersichtskarte der Gestütshöfe.
Gestütshof Marbach
Die Hofanlage des Gestütshofes Marbach wird durch eine Straße geteilt. Unterhalb dieser Straße im Tal stehen die Gebäude der Schmiede, Wagnerei, Sattlerei und Werkstatt. Weiterhin finden wir dort die Marbacher Deckstation mit den Gastboxen für Stuten.
Der eigentliche Gestütshof oberhalb der Straße ist im Rechteck angelegt. Einige Gebäude stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In der Mitte des Innenhofes steht das Wahrzeichen Marbachs, der im Jahr 1844 errichtete Stutenbrunnen mit der in Wasseralfingen gegossenen Bronzeplastik einer säugenden Stute. Die Stallungen beherbergen die Deckhengste sowie Remonten und die oberhalb des Hofes liegenden Laufställe, die Warmblut - und Vollblutaraberstuten. Der Gestütshof Marbach ist auch Zentrum für Veranstaltungen: Die große Reithalle und die Arena bieten Platz für tausende Besucher. Ebenfalls oberhalb des Hofes steht das Lehrgangsheim für Teilnehmer der Reit- und Fahrkurse. Die Landesreitschule Marbach liegt mit ihrer Reithalle und den Stallungen für die Schulpferde ein Stück die Straße hinunter.
© Haupt- und Landgestüt Marbach
Gestütshof Offenhausen
Der Gestütshof Offenhausen liegt im Ortsteil Offenhausen der Gemeinde Gomadingen, ca. 5 km vom Gestütshof Marbach entfernt. Das Bild der Hofanlage ist geprägt von den Bauwerken des im 13. Jahrhundert gegründeten Dominikanerinnenklosters. Die gut erhaltene Klostermauer umschließt die Anlage. Mittelpunkt des Hofes ist die frühgotische turmlose Klosterkirche, welche zunächst um 1262 in Anlehnung an die Eßlinger Paulskirche geplant wurde und heute dem Stil des beginnenden 14. Jahrhundert zuzurechnen ist. Nach einer umfassenden Restaurierung in den 1980er Jahren wurde in dieser ehemaligen Klosterkirche ein Museum zur Geschichte des Klosters und des Gestüts eingerichtet.
Die EU-Besamungsstation beherbergt in ihren Stallungen die Besamungshengste. Die Stallungen sowie Ausbildungs- und Turnierpferde sind aufgrund von Hygienevorschriften für Besucher nicht zugänglich. Interessierte können die Hengste nach Anmeldung, Tel.: (07385) 9 68 42-0, während der Besamungssaison vom 1. Dezember bis 30. September im täglichen Training in der neuen Reithalle im Gestütshof Offenhausen besichtigen.
Gestütshof St. Johann
Der Gestütshof St. Johann erhielt seinen Namen von einem ehemaligen, zum Kloster Güterstein gehörenden Waldbruderhaus mit Kapelle, das später in ein herzogliches Forst- und Jagdhaus umgewandelt wurde. Bereits ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurden in St. Johann Fohlen gehalten. St. Johann ist flächenmäßig der größte der drei Gestütshöfe. Die meisten der zahlreichen Gebäude dienen deshalb der Landwirtschaft. In den Hengstställen können 30 Pferde untergebracht werden. In der Marstallzeit sind hier vor allem Hengste der Rasse Schwarzwälder Kaltblut untergebracht.
© Boiselle
Vowerk Hau
Das Vorwerk Hau ist die Aufzuchtstation für die Hengstfohlen. Vom Gestütshof Offenhausen erreicht man die Laufställe über die obere Hofeinfahrt den Hohlweg hinauf. Direkt vor der Straße Gomadingen - Bernloch zweigt man bis zur Feldscheune rechts ab. Links und rechts der Feldscheune liegen die Ställe der halb- bis zweieinhalbjährigen Hengstfohlen.
Vorwerk Fohlenhof
Das Vorwerk Fohlenhof ist über eine herrliche Baumallee zu Fuß erreichbar (Gehzeit 15 Min.), welche gegenüber dem Gestütshof St. Johann Richtung Osten führt. Ein weiterer Weg führt auf bezeichneten Wanderwegen am Forsthaus (200 m nördöstlich des Gestütshofes) vorbei durch den Wald über die Hohe Warte (Aussichtsturm und Gefallenenehrenmal des Schwäbischen Albvereins) zum Vorwerk.
Im Fohlenhof wird ein Teil der Stutfohlen aufgezogen.
Vorwerk Schafhaus
Zum Vorwerk Schafhaus zweigt man von Eningen her in Richtung St. Johann am Ende der Steige gegenüber dem Steinbruch über eine alte Baumallee ab.
Das Vorwerk beherbergt die Ruhestandspferde, weitere Stutfohlenaufzucht und die Schafprüfstation.
Vorwerk Güterstein
© Boiselle
Das Vorwerk Güterstein liegt in einem Seitental der Erms in der Nähe Bad Urachs. Güterstein gehörte ursprünglich als Zisterzienserkloster zu Bebenhausen, später zu Zwiefalten und wurde im 15. Jahrhundert in eine Kartause für einen Prior und zwölf Brüder umgewandelt. Von den alten Klostergebäuden samt Kirche ist nichts mehr erhalten. Anstelle des ehemaligen Wirtschaftshofes steht heute der von König Wilhelm I. von Württemberg 1819/20 erbaute Gestütshof.
In Güterstein sind ein weiterer Teil der Hengste und Wallache untergebracht, sowie im Sommer Pensionsrinder.
